Aufgaben werden immer komplexer

NABU-Kreisverband Steinfurt zieht Bilanz / Umweltbildung soll weiter ausgebaut werden

Ohne ehrenamtliche Arbeit ist auch der Naturschutz nicht zu schaffen. Gleichwohl, und das hat Gisbert Lütke in der Jahreshauptversammlung des NABU-Kreisverbandes deutlich gemacht, ist der Verband zunehmend auf hauptamtliche Kräfte angewiesen. „Wir müssen den Naturschutz weiter professionalisieren“, erklärte der Geschäftsführer. Die Aufgabenstellung, die der Verband schon jetzt zu stemmen habe, sei allein von freiwilligen Helfern nicht mehr zu bewältigen.

Für die vom NABU-Vorsitzenden Michael Wolters geleitete Versammlung am Mittwochabend in Rheine mussten die Vertreter der Ortsverbände reichlich Sitzfleisch mitbringen und Konzentration aufbringen. Erst nach vier Stunden war die umfangreiche Tagesordnung abgearbeitet. Großen Raum nahmen die Gruppenberichte ein. Lisa Süper (Horstmar), Michael Wolters (Emsdetten), Olaf Titlus (Neuenkirchen/Wettringen), Ruth Schroer (Steinfurt), Frank Gerdes (Rheine) und Lothar Riedel (Greven) schilderten, wie und in welchen Bereichen die Vereine aktiv sind. Das fängt bei Nistkastenbau und Krötensammlung an und hört bei Exkursionen und dem Kampf gegen Plastiktütenmonstern auf.

Aufmerksamkeit weckte Ruth Schroer, die mit der „Schule der Zukunft“ eine Bildungskampagne für nachhaltige Entwicklung vorstellte. Deren Ziel ist es, insbesondere Kinder und Jugendliche für den Umwelt-, Natur- und Klimaschutz zu sensibilisieren. Dafür sei der Lernort Natur ein ausgezeichneter Raum, Umweltpädagogik zu praktizieren.

Dass die Kinder- und Jugendbildung immer weiter an Bedeutung gewinnt, darauf sind Wolters und Lütke noch einmal besonders eingegangen. Beide betonten, wie wichtig Nachwuchsförderung und Öffentlichkeitsarbeit für den NABU sind. Umweltbildung zähle zu den Kernkompetenzen des Verbandes. Wolters: „Das wollen wir weiter ausbauen.“ In diesem Bereich strebt der Verband eine Zertifizierung an.

Lütke legte in seinem Rechenschaftsbericht dar, wie sich der Steinfurter NABU im vergangenen Jahr entwickelt hat. Die Mitgliederzahl (im März 2017: 2828) ist im Vergleich zu 2013 um fast 1000 gewachsen. Ziel sei es, für 2017/2018 am „Runden Tisch Biodiversität“ die Interessen des Naturschutzes gegenüber der Landwirtschaft zu vertreten.

Weitere Aufgaben betreffen den Grund- und Trinkwasserschutz sowie das Kompensationsflächenmanagement. Als gut bezeichnete Lütke die Zusammenarbeit mit dem Kreis bei Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen. Lediglich der Standort Saerbeck bereite große Probleme. Dort ist zurzeit eine Verbandsklage anhängig. Silke Heemann erläuterte den Mitgliedern abschließend die Kassenlage. Ein kleines Plus konnte erwirtschaftet werden. Die Kassenprüfer Reinhard Mau und Reinhard Kreimer bescheinigten der Kassiererin einwandfreie Buchführung. Die Entlastung des Vorstandes war daraufhin reine Formsache.

Wenig Fortschritte, so bekannte die NABU-Führung, gibt es zurzeit in der Planung, auf der Hessenschanze in Rheine ein Umweltbildungszentrum zu errichten. Die Fördermöglichkeiten (etwa durch die NRW-Stiftung) würden zurzeit geprüft. Mit Ergebnissen sei nicht vor Mitte des Jahres zu rechnen.

Bericht und Bild 

Dirk Drunkenmölle

IVZ online 

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