Der Schwan vom Offlumer See hat ein neues Zuhause

Es ist schon eine lange Story - die letzten Monate "unseres Schwanenweibchens vom Offlumer See." -
Nachdem der Schwan direkt nach Weihnachten gefangen und nach Borghorst in eine Pflegestation des NABU ins Öko-Lehmdorf gebracht wurde geht es ihm nun besser.

Das Bein war nicht gebrochen, aber durch die enge Umschnürung waren offenbar die Sehnen derart verletzt worden, daß das Tier bei der Fortbewegung und Nahrungssuche größte Schwierigkeiten hatte. Mit speziellem Futter und weiterer Behandlung des erkrankten Fußes gelang es den Pflegern das Tier soweit wieder zu stärken, dass es den Fuß wieder voll aufsetzen kann. Das Schwanenweibchen humpelt zwar immer noch ein wenig, aber es war Ende Februar an der Zeit, dem Tier seine Freiheit wieder zu geben. Der Transport, das Tier in eine Decke gehüllt und im PKW-Kofferraum untergebracht, von Borghorst zum Offlumer See verlief reibungslos, und der Moment, als der Schwan zum ersten mal nach 8 Wochen wieder in seinem nassen Element eintauchen konnte, war nicht nur für ihn, sondern auch für Heinz Fröhlich, Jürgen Wiesmann und Uli Antons ein tolles Gefühl.

Fünfzig Meter vom Ufer entfernt begann nun ein ausgiebiges Vollbad, ein tolles Bild für die am Ufer stehenden Naturfreunde. Und als ob sie es gewusst hätten, überflogen plötzlich zwei Artgenossen den See und nach einer Flugschleife landeten die beiden gesunden Höckerschwäne direkt in der Nähe des wieder ausgesetzten Tieres. Statt einer freundlichen Begrüßung startete nun eine heftige Attacke des Paares gegen den offensichtlichen Eindringling in ihr Revier. Das gesunde Weibchen drückte dabei die Rückkehrerin immer wieder unter Wasser, und gemeinsam trieben die beiden das hilflose Tier an Land und verfolgten es sogar dort noch. Total eingeschüchtert hockte es nun im Schutz einer Hecke, wogegen das Paar unten am Ufersaum verharrte, um einen weiteren Wassergang unseres Schwanenweibchens zu verhindern. Was war nun zu tun? Das Erlebte ließ die NABU-Freunde zu dem Schluss kommen, dass das gerade ausgesetzte Tier so keine große Chance hätte, auf Dauer am Offlumer See ungestört leben zu können. Ein Anruf wieder bei Max Lohmeyer, altgedientes Mitglied der Pflegestation für verletzte Wildvögel, eröffnete die Möglichkeit, dem Schwan auf "Göcken Teich" in Borghorst, einem zentral gelegenen Gewässer mit zahlreichen tierischen "Patienten" und "Fremdlingen" und vielen aufmerksamen Besuchern, eine neue Heimat zu geben. So fingen sie das Tier kurzerhand wieder ein, und per Auto ging es ab nach Borghorst. Zur Freude aller Beteiligten wurde dort unser Schwan vom Offlumer See von einem einsamen Höckerschwan-Männchen beim Eintauchen ins kalte Nass sogleich begleitet, zunächst noch mit Zurückhaltung, später dann unmittelbar verfolgt. Und wie die Weibchen das so an sich haben, folgte nach einem intensiven Bad unter kräftigen Flügelschlägen eine gründliche Gefiederpflege an Land. Hoffen wir, dass unser Schwan nun auf dem Göcken Teich noch lange Zeit seine Kreise ungestört ziehen kann. Da das neue Paar nun regelmäßig am Offlumer See zu sehen ist besteht die Hoffnung, das dieses ebenfalls zur Brut kommt und uns im Frühsommer mit niedlichen Küken erfreuen wird. Der NABU appelliert an alle Seebesucher, Hunde am See anzuleinen und nicht in die Schilfzonen sowie ausgeschilderte Sperrzonen zu betreten um sämtlichen Brutvögeln dort eine ungestörte und hoffentlich erfolgreiche Brut zu ermöglichen.

Der Schwan vom Offlumer See hat ein neues Zuhause

 

Der Schwan vom Offlumer See hat ein neues Zuhause

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