Die Faszination der wilden Pferde

Tolle Belohnung für fleißige Krötensammler: NAJU Gruppen aus Emsdetten und Steinfurt besuchen Wildpferde in Dülmen.

 

Die Augen der Mädchen glänzten und bei vielen Jungs kamen Indianergefühle hoch. Was die ca. 30 Kinder und Jugendlichen aus Emsdetten und Steinfurt zu sehen bekamen war ja auch nicht gerade alltäglich. Zur Belohnung ihrer Naturschutzarbeit beim Krötensammeln (EV berichtete) wurden die fleißigen Naturschützer vom NAJU zu einem Ausflug nach Dülmen in den Merfelder Bruch eingeladen.

 

Hier existiert schon seit dem Mittelalter die einzig verbliebene Herde von Wildpferden auf dem europäischen Kontinent. Fast 400 Wildpferde leben hier in einem fast 400 ha großen Reservat. Bei einer Führung erfuhren die Kinder jedoch zunächst, dass es keine Pferde sind, sondern eine Ponyrasse, die sich selbst überlassen bleibt und nur in den Wintermonaten an einigen Futterstellen mit Heu versorgt werden. Durch diese eigenständige Lebensweise erhalten sich die Pferde ihre Instinkte. In dem weitläufigen Gebiet, bestehend aus Moor, Heideflächen, Nadelwäldern und Eichenbeständen, finden die Wildpferde ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot. Die Pferde werden von keinem Tierarzt betreut, sondern haben gelernt, sich im Krankheitsfall durch den Verzehr bestimmter Baumrindenarten und verschiedener Kräuter zu heilen. Dieses Wissen wird von den älteren Pferden an die jüngeren weitergegeben. Auf Grund der natürlichen Scheu ließen sich die Wildpferde leider nicht streicheln, aber bis auf ein paar Meter kamen die Besucher doch ganz nah an die Pferde heran.

 

Als besonderes Highlight konnten die jungen Naturschützer aus Emsdetten und Steinfurt aber dafür die Fohlen bestaunen, die in ihrem recht zotteligen Fell oft inmitten der Herde ein kleines Nickerchen machten. Den kleinen Ponys ergeht es dabei wie kleinen Menschenkindern: Sie brauchen einfach ihren Schlaf! Und geschützt inmitten der Herde ist es sicher!

 

Gern wären die Kinder, aber auch die erwachsenen Begleitpersonen noch länger geblieben und hätten sich der Faszination der wilden Pferde noch länger hingegeben. Aber es sind halt Wildpferde – und die Ranger des Reservates achten sehr darauf, den Kontakt zu den Menschen zeitlich zu begrenzen.

 

Ein Besuch im nächsten Jahr ist bereits wieder fest gebucht. Interessenten können sich gern an die Jugendreferenten und Gruppenleiter vom NAJU in Emsdetten und Steinfurt wenden. Außer Umweltaktionen wie z.B. dem Aufstellen von Krötenzäunen bietet der NABU regelmäßig Seminare, Filmabende, aber auch mehrtägige Umweltbildungsangebote für Schulen und Kindergärten an. Ansprechpartnerin ist Dipl. Landschaftsökologin Ruth Schroer, Telefon: 0151 214 20 891 oder Email: NABU-Zentrum@NABU-KV-Steinfurt.

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