Schmetterlinge

Jetzt fliegen sie wieder -die zarten Wesen aus Licht und Luft. Waldbrettspiele wirbeln durch die Luft, Zitronenfalter und Landkärtchen gaukeln über die Wiesen -Raine und auch der Wanderfalter, der Distel -Falter ist wieder da. In Bannings Busch in Maxhafen ist sogar der seltene „ Nagelfleck“mit dunklen fast violetten Nagel -Malen auf den Flügeln wieder zu finden. . Bernhard Hölscher vom NABU Neuenkirchen/Wettringen fand ein Weibchen an einer alten Buche mitten im Busch. Es fächelte Sexual-Lockstoffe in die Luft und wartete auf die Männchen.
Allerdings - so empfindlich wie sie aussehen , sind die 'Sonnenboten' nicht. Trotzdem : Intensive Landwirtschaft , Bodenversiegelung, artenarme überdüngte Wiesen, überteerte Rad-und Fußwege bedrohen die Schmetterlinge , verkleinern ihre Lebensräume, und manche Arten verschwanden sogar aus dem Blickfeld des Menschen. Aber - Hilfe ist in Sicht. Junge Menschen legen wieder Gärten an und pflanzen nach dem Mondkalender. Aber auch viele Landwirte legen an den Rändern der Felder Blühstreifen an. Sogar das seltene „Übersehene Knabenkraut“, eine Orchideenart ist in den Wettringer Bauernschaften zu finden.

Aber noch gibt es sie: die großen Augen - und Edelfalter, denn in den Gärten hat ein Umdenken eingesetzt. Bei vielen Hobby-Gärtnern verstauben die Giftspritzen im Keller. Sie lassen in der hintersten Ecke am Komposthaufen die Brennnessel stehen und pflanzen in ihre Bauerngärten Thymian, Steinkraut, Fetthenne und Blaukissen. Und im Sommer dient den Schmetterlingen eine Schale mit Wasser als willkommene Tränke. Schon stellen sich Distel - Falter, Kleiner Fuchs, Admiral und Landkärtchen ein, denn unsere schönsten Schmetterlinge leben während ihrer Raupenstadien von der Brennnessel und die später ausschlüpfenden Falter vom Nektar der Disteln. Gerade die Ackerkratzdistel ist ein Eldorado für Schmetterlinge. Ihre Blüten werden von über 1oo Insektenarten besucht. Admiral und Distel - Falter sind Wanderfalter und wandern aus dem Mittelmeerraum zu uns ein. Vor einigen Jahren startete der Naturschutzbund Deutschland (NABU) eine Waldkampagne. Dort , wo Mischwälder aus vielen verschiedenen Baumarten bestehen, fühlen sich viele Schmetterlingsarten zu Hause.
Auch das Waldbrettspiel nimmt seit Jahren wieder zu. Es ist mittlerweile sogar in den Gärten zu finden. Die Raupe des Zitronenfalters lebt ausschließlich auf Faulbaum und Kreuzdorn. Nur da, wo diese Baumarten vorkommen, können Faulbaum-Bläulinge und Zitronenfalter ihre Eier ablegen . In den großen Fichten-Monokulturen hätten sie keine Chance. Auch der auffällige Schwalbenschwanz ist bei uns selten geworden. Seine Raupen leben auf der Wilden Möhre, Kümmel, Dill und Petersilie. Einige Arten sind sogar als Milben - und Blattlaus - Fresser echte Nützlinge.

.

Fotos  B.Hölscher

Zurück