„Schwalbenfreundliches Haus“ auf Hof Mertens in Laer
Beim Anbringen der Plakette herrscht über uns reger Flugbetrieb der immer noch fütternden Schwalben. Das Schwalbenjahr ist bereits fortgeschritten und vermutlich beginnen die Schwalben gerade mit der dritten Brut. Doch Oma Mertens weiß: „An Mariä Geburt ziehen die Schwalben furt“. Das alte Sprichwort hat Recht, denn um den 8. September liegt tatsächlich ein Schwerpunkt des Aufbruchs in die afrikanischen Winterquartiere.
Erst zur nächsten Brutzeit kommen die sympathischen Vögel zurück. Die Rückkehr erfolgt bedingt durch den Klimawandel mittlerweile oft schon im März. In der Zwischenzeit halten auf dem Hof Mertens andere tierische Bewohner weiterhin die Stellung. Neben den Rauchschwalben fühlen sich hier nämlich auch andere, ganzjährig anwesende Gebäudebewohner wohl. Hierzu zählen zum Beispiel Schleiereule, Turmfalke, Dohlen und Sperlinge und nicht zu vergessen Hofhund „Schnute“, Hühner und Pferde. Hofbesitzer und Bildhauer Oliver Mertens und seine Judith erfreuen sich an ihren tierischen Nachbarn, die das Hofleben bereichern.
Dass die auch etwas Dreck machen gehöre dazu und die Gerätschaften in der Scheune können bei Bedarf mit einer Plane abgedeckt werden. Dafür halten die Schwalben den Hof weitgehend frei von Fliegen, Bremsen und Mücken. Pro Brutsaison werden von einem Schwalbenelternpaar geschätzt etwa 12.000 Insekten verfüttert. Das unweit gelegene Regenrückhaltebeckens und die Pferdehaltung mit den zugänglichen Gebäuden und der Toleranz ihrer Bewohner sind hier noch ein Faustpfand für die in NRW durch den Wandel in der Landnutzung, moderne Bau- und Lebensweisen und fehlender Toleranz unter Druck geratenen Schwalbenbestände. In diesen Zeiten sind Vorbilder wie die Familie Mertens besonders wichtig meint der NABU und freute sich über den Besuch auf Hof Mertens.




