Tonnenweise Gold in alten Mobiltelefonen
Wie man sein altes Handy zu Geld machen und damit sogar noch etwas Gutes für die Umwelt tun kann,
erklärte NABUVorsitzender Michael Wolters. Als langjähriger Abfallberater der Stadt Rheine hat er reichlich
Erfahrung auf dem Gebiet des Recycling gesammelt. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe
werden die oben genannten Partner fünf Sammelstellen in Rheine, Ibbenbüren und Steinfurt einrichten. Für
jedes gesammelte Handy zahlt die Deutsche Umwelthilfe drei Euro. Eine Hälfte geht an ein
Renaturierungsprojekt an der Havel, die andere an das „Lehmdorf“, eine Einrichtung für Umweltbildung in
SteinfurtBorghorst. „Sammeln können auch Vereine oder Schulen. Wir leiten die Handys dann gerne weiter“,
bot Wolters an. Wichtig sei allerdings, dass die Mobiltelefone komplett, also auch mit Akku, abgegeben
würden. Nur dann gebe es dafür Geld. Ladegeräte sollen allerdings nicht in den Sammelboxen entsorgt
werden, sondern wie bisher in den Elektroschrott (zum Beispiel am Wertstoffhof Rheine) wandern.
Der Export von ausgedienten, aber funktionsfähigen Mobiltelefonen als Hilfe für Menschen in
Schwellenländern hat sich übrigens nicht bewährt. „Die werden verbrannt, um an die wertvollen Rohstoffe zu
kommen. Eine Riesensauerei, berichtet Michael RemkeSmeenk von einem besonders abschreckenden
Beispiel aus Akkra, der Hauptstadt des westafrikanischen Staates Ghana.
Die Sammelstellen für ausgediente Ha ndys: Verbraucherberatung Rheine, Auf dem Thie 34, Weltladen
Rheine, Hansaallee 17, Eine WeltLaden, Wilhelmstraße 13, Emsdetten, Weltladen Ibbenbüren, Breite Straße
18, Ibbenbüren, Eine Welt Laden Steinfurt im EGB, Flintenstraße 9, Steinfurt.
Bericht zwei
Kreis Steinfurt/Rheine Ausgediente Handys sind kleine Schätze, die nicht in Schubladen verschwinden
sollten – und schon gar nicht in Mülltonnen entsorgt werden dürfen. Das betonen die Verbraucherzentrale, der
Naturschutzbund (Nabu), die Arbeitsgemeinschaft Solidarische Welt und die EineWeltLäden im Kreis.
Mobiltelefone enthalten wertvolle Stoffe wie Gold, Silber, Aluminium, Kupfer und anderes. „72 Millionen
Handys schlummern in Haushalten vor sich hin“, sagt Margret EstersGardeweg, Leiterin der
Verbraucherzentrale Rheine. Auf jeden Einwohner Deutschlands kommt so ein ausgedientes Mobiltelefon.
Weil sie technisch schnell veralten, werden sie durchschnittlich alle 18 Monate ersetzt. Die beste Lösung sei,
Handys länger zu nutzen, meint EstersGardeweg. Was auch geht: Innerhalb der Familien weiterverschenken,
verkaufen oder einem gezielten Recycling zuführen.
Organisationen wie der Nabu machen sich für HandySammelaktionen stark. „Wichtig ist, dass die Rohstoffe
im Telefon auch sicher und zuverlässig recycled werden“, sagt Michael Wolters, Vorsitzender des Nabu
Deutschland im Kreis Steinfurt. Michael RemkeSmeenk, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Solidarische
Welt Steinfurt, betont, dass viele Rohstoffe in Drittweltländern durch Kinderarbeit gewonnen werden. „Jedes
Handy, das wiederverwendet oder recycled wird, ist ein Stück Schutz vor Ausbeutung“, hebt er hervor.
Ulrike Wanink, Koordinatorin des EineWeltLadens in Steinfurt, berichtet von einer Informationskampagne, die
während der Fairen Woche 2014 am Gymnasium in Borghorst lief. Dabei konnten Schüler ihre Althandys
abgeben. Eine der bekanntesten Aktionen ist die AlthandyInitiative der Deutschen Umwelthilfe in Kooperation
mit der Telekom. Sammeln Organisationen, Vereine oder Schulen ausgediente Mobiltelefone, bekommen sie
von der Umwelthilfe pro Gerät einen kleinen Betrag, der umweltfreundlichen Projekten zugeführt wird.
Im Kreis Steinfurt gibt es folgende Sammelstellen: Verbraucherzentrale Rheine, Auf den Thie 34; Weltladen
Rheine, Hansaallee 17; Weltladen Ibbenbüren, Breite Straße 18; EineWeltLaden Emsdetten, Wilhelmsstraße
13; EineWeltLaden Steinfurt im Evangelischen Gemeindezentrum, Flintenstraße 9. Wichtig: Die Akkus
müssen noch im Gerät sein, Kabel oder Ladegeräte werden nicht angenommen.
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